Langsam wird es Nacht und kalt in der Wüste. Drei müde Gestalten nähern sich einer Oase, in der sie die Nacht zubringen wollen. Auch der schwer bepackte Esel wird wohl froh sein über das
Nachtquartier.

Die Gelehrten, sie sind nicht mehr ganz jung, brauchen eine Pause…

„Leute, ich bin total fertig. Wieso nur kommen wir denn so langsam voran? Man kann es sehen, dass der Stern uns gern schneller hätte, da schaut doch mal hin! Er zieht einfach ganz stetig weiter. Keine Ahnung, wie wir da noch hinterherkommen sollen.“

„Hab ich dir doch gleich gesagt, Melchior. Jerusalem ist eben viel weiter weg von hier, als wir es uns vorgestellt haben. Und der Stern bewegt sich immer noch…“

„Also echt , Kaspar, mach mir bitte keinen Vorwurf. Ich war da doch noch nie! Genau so wenig wie ihr!“ empört sich Melchior.

Nach einer Pause, in der man ihnen frisches Obst und schönes klares Gebirgswasser bringt, richten sich die Gedanken der Drei wieder zuversichtlicher auf etwas aus, das sie schneller weiterbringen kann auf dem Weg nach Jerusalem.

Balthasar bringt seine Überlegungen auf den Punkt: „Bestimmt brauchen wir Ersatz für unser armes Eselchen. Schaut nur, es bricht fast unter den Lasten zusammen, die wir ihm aufgebürdet haben.

Ach – und ein Tragegurt ist schon gerissen! Ja, soooo geht das wirklich nicht. Was haltet ihr davon, wenn wir uns statt des Esels ab hier Kamele nehmen? Oder wenigstens eins?“

Kaspar erschrickt. „Man kann doch nicht einfach so einen Esel gegen ein oder drei Kamele tauschen! Was für eine Reisekasse hast du denn dabei? Das kostet doch schier ein Vermögen. Ich hab mir erst neue Fernrohre gekauft, ich bin leider knapp bei Kasse. Und wie ist das bei dir Melchior?“

Bevor Melchior antworten kann, fällt Balthasar den Freunden ins Wort. „Moment! Ich hab doch von meiner letzten Astronomiereise nach Assur in Mesopotamien noch drei Wertbriefe für Reit- und Lasttiere bei mir. Was für ein Glück, schaut her, die kann ich hier einsetzen. Schließlich folgen wir einem ganz außerordentlichen Stern, der uns die Geburt eines neuen Königs verheißen hat!“

Erleichterung macht sich breit unter den Gelehrten…

„Oh ja,“ seufzen sie einhellig, „wir müssen es einfach schaffen, den neuen König zu finden und ihm zu huldigen.“

Kategorien: Adventskalender

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