Auf dem Weg nach Bethlehem

Zu dieser Zeit ordnete der römische Kaiser Augustus an, dass alle Bewohner des Römischen Reiches behördlich erfasst werden. Diese Erhebung geschah zum ersten Mal, und zwar, als Quirinius Statthalter von Syrien war. Alle Menschen reisten in ihre betreffende Stadt, um sich für die Zählung eintragen zu lassen. Weil Josef ein Nachkomme Davids war, musste er nach Bethlehem in Judäa in die Stadt Davids reisen. Von Nazareth in Galiläa aus machte er sich auf den Weg und nahm seine Verlobte Maria mit, die schwanger war.

Von Nazareth nach Bethlehem.
Heute wäre das ein Katzensprung.
Mal kurz hin, Sightseeing, Käffchen, Selfie
und dann weiter.

Von Nazareth nach Bethlehem.
Heute ist das ein Katzensprung zwischen zwei Welten.

Josef und Maria machen sich auf den Weg,
ohne Aussicht auf Sightseeing, Käffchen oder Selfie.
Sie gehen einen beschwerlichen, steinigen und ungewissen Weg.
Sie gehen diesen Weg wirklich.
Schritt für Schritt.

Schritt für Schritt
Führt sie dieser Weg in die Fremde.
Die Heimat lassen sie zurück,
um dem Befehl eines Herrschers zu folgen,
der ihr Volk unterdrückt und ihnen immer fremd bleiben wird.

Schritt für Schritt
gehen sie im Vertrauen,
dass es Gottes Weg ist,
auf dem sie unterwegs sind.

Schritt für Schritt,
sind Menschen unterwegs,
auch heute noch.

Schritt für Schritt,
führt sie ihr Weg in die Fremde.
Die Heimat lassen sie zurück,
um vor Mächten zu fliehen,
die die Menschlichkeit mit Füßen treten.

Schritt für Schritt
gehen sie im Vertrauen,
dass es der Weg in die Freiheit und in eine friedliche Zukunft ist,
auf dem sie unterwegs sind.

Heike Nied

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